von Hubert Finger, Arno Paduch, Joachim Siebold, Rudolf Zerries
Ein 370 Jahre verschollener Sohn der Stadt Rodenberg wurde wiedergefunden! Die Geschichte ist spannend und umfangreich zugleich, weshalb sie als Dreiteiler erscheint.
Teil 1/3 erschien hier.
Teil 2/3 erschien hier.
Die Gedächnispredigt für den im Jahr 1744 verstorbenen Sohn von J. A. Coberg
Diese Quellen (aus Teil 1. und 2.) alleine dürften schon die meisten Zweifel beseitigen, dass Johann Anton Coberg in Rodenberg in Schaumburg geboren wurde. Das Fehlen eines Geburtseintrags in den Rodenberger Kirchenbüchern ließe vielleicht noch Zweifel zu, die aber restlos durch die unter „Personalia“ verzeichneten Angaben in der Gedächnispredigt für Bernhard Heinrich Coberg, ein Sohn Johann Anton Cobergs, ausgeräumt werden:
„Es wurde der Wolselige im Jahr 1672. den 17ten Sept. zu Hannover gebohren. Sein Vater war, Herr Johann Anton Coberg, Chur-Fürstl. Braunschweig. Lüneb. Kammer-Musicus und Hof-Organist zu Hannover; der im Jahr 1708. am 17ten Decembr. in Berlin, wohin er von noch lebender und jetzt verwittweter Königin von Preussen Majestät begehret worden, selig verschieden.
Der Groß-Vater, väterlicher Seite, war, Herr Henrich („Henricus“) Coberg, Bürgermeister zum Rodenberge im Heßischen. (s. Flügge 1744, S. 40)“
Schlussbetrachtung
Es kann somit kein Zweifel daran bestehen, dass Johann Anton Coberg in Rodenberg im heutigen Landkreis Schaumburg in Niedersachen geboren wurde, das zu seinen Lebzeiten als Teil des hessischen Anteils der Grafschaft Schaumburg unter Regentschaft der Landgrafen von Hessen-Kassel stand.
Man kann ferner annehmen, dass Coberg in der St. Jacobi Kirche in Rodenberg getauft und konfirmiert wurde. Genau in dieser Kirche ist im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kulturkirche St. Jacobi“ für das Jahr 2022 ein Konzert mit dem „Johann Rosenmüller Ensemble“ unter der Leitung von Arno Paduch geplant. Anlässlich dieses Konzerts soll eine Komposition von Coberg aufgeführt werden, die sich in einer Sammlung aus dem Besitz von Johann Sebastian Bach findet. Sein älterer Bruder Johann Christoph Bach hatte sie eigenhändig kopiert (vgl. Möllersche Handschrift).
Ein neuer/alter, aber auf jeden Fall großer Sohn der Stadt kehrt nach 370 Jahren zurück an seinen Geburtsort, und die Rodenberger können es akustisch miterleben!
Die verwendeten Quellen findet ihr hier: Quellen_1.