Vor zweieinhalb Jahren berichtete ich schon einmal an anderer Stelle zum Thema: Das ehemals selbstständige Dorf Grove verändert sein Gesicht. Zwei der damals erwähnten Gebäude sind schon abgerissen. Im Windschatten der „gefühlten“ Dauerbaustelle Grover Straße ist nun auch der „Hof Sieg“ dran.

Heute ist die Adresse die Grover Str. 45. In der alten Hausnummernliste ist das Grundstück als „Grove Nr. 30“ aufgeführt. Damit wissen wir, dass der Hof schon seit min. 1732 existiert, denn zu dem Zeitpunkt erhielten die damals bebauten Grundstücke erstmals (die alten) Hausnummern.

Als Besitzer sind die Familien Biesterfeld, Schuhmacher und als letztes die Fam. Sieg bekannt. Walter Sieg, gebürtig aus Schlesien, ist nach dem Krieg in Rodenberg hängen geblieben und heiratete die Tochter des damaligen Besitzers, Herma Schumacher. In den sechziger Jahren bewirtschaftete Walter Sieg noch einen landwirtschaftlichen Betrieb. Nicht immer reichte das für ein auskömmliches Einkommen, weshalb Walter Sieg schon 1950 ein Bestattungsunternehmen gründete. Dies hat mehrere Nachfolger gehabt und ist noch heute führend in Rodenberg.

Mit dem Abriss der seit Jahren unbewohnten und dem Verfall preisgegebenen Grundstücke und der Neubebauung ändert sich das Gesicht des ursprünglich von landwirtschaftlichen Betrieben geprägte Grove. Zeitgerechte Wohnbebauung mit einem hochwertigen Angebot sind sicherlich ein guter Tausch.

Was gibt es noch in Grove? Die Fußgängerampel über die Allee auf den Weg nach Horsten funktioniert nun. Wieso Horsten und nicht Nenndorf? Weil Klein Nenndorf „lütchen Nenndörpe“ zur Zeit der Entstehung des Weges noch nicht so interessant für Rodenberg war. Klein Nenndorf konzentrierte sich auf die Straße „Hinter den Höfen“ und Erlengrundstraße, Groß Nenndorf, „groten Nenndörpe“  war noch weiter weg, und der Weg deshalb – noch vor dem Bau der Allee – ursprünglich nach Horsten führte.

Allerdings wäre für mein Gefühl die Ampel im Süden der Einmündung Grover Str. besser aufgehoben gewesen, denn ein Großteil des Verkehrs findet zwischen Grover Str. und Richtung Nenndorf statt und nur ein kleiner Teil zwischen Grover Str. und Richtung Apelern/Rodenberg. Somit muss der größere Teil des Verkehrs bei Rot warten. Aber sicherlich waren die Planer schlauer als ich oder ich habe etwas übersehen …

Für gewöhnlich pflegen wir in Grove einen nivauvollen Umgangston. Aber ab- und an fällt einer aus der Rolle:

Als wenn es in dieser Zeit kein anderes „Scheiß“-Thema gibt, über das man sich aufregen könnte.