Historisches und aktuelles aus Rodenberg ...

Kategorie: Persönliches

Grover Skiffle Team, Teil 2/2

Der ersten Teil zum Thema behandelte die „Findungsphase“ der Musikgruppe – im zweiten Teil soll die weitere „Karriere“ der Gruppe geschildert werden. Ein seltenes Filmdokument zeigt den ersten Auftritt beim Rodenberger Straßenfest und ein weiteres Video zeigt: Rodenberger Skiffle lebt!

Rolli, Werner und ich trafen uns ein paar Mal und übten ein kleines Repertoire ein. Kurz darauf folgte schon der erste „Gig“. Es war im Stockholm und muss ein Spartenball (Tennis?) des SGR gewesen sein. Der damalige jazzbegeisterte Inhaber eines Rodenberger Schuhhauses hatte uns für eine Pauseneinlage engagiert. Alles „unplugged“ aber mit angenehmer Tuchfühlung.

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Grover Skiffle Team, Teil 1/2

Ok, es ist kein Beitrag zu einem historischen Thema – aber Rodenberger Vergangenheit ….

Im Lauenauer Volkspark. V.l.: Rolf „Rolli“ D. Werner K. Rudolf Zerries, Walter B.

Wie komme ich drauf? Meine Tochter scannte (in Berlin) über die Festtage eine größere Sammlung Dias ein (was macht man nicht alles in Corona-Zeiten“). Längst vergessene Bilder tauchen in der zum Austausch verwendeten Cloud wieder auf. Unter anderem eine kleine Serie, die das „Grover Skiffle Team“ bei einem Auftritt um das Jahr 1977 im Lauenauer Volkspark zeigen. Ich weiß es noch genau: Die kleine Bühne befand sich in der Mitte der großen Wiese unter einem Baum und wir spielten und sangen uns über die kleine Anlage die Seele aus dem Leib. In einem riesigen Kreis um uns herum stand ein zwar zahlreiches, aber weitgehend emotionsfreies und bewegungsloses Publikum.
Vielleicht hatte es ja auch politische Gründe: Das Verhältnis zwischen Lauenau und Rodenberg war schon immer problematisch und erst wenige Jahre vorher war die ungeliebte „Samtgemeinde Rodenberg“ entstanden. Jedenfalls ein super Auftritt (Vorsicht: Ironie!).

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Vor 50 Jahren …

1970, was für ein Jahr!

Die RAF wird gegründet, Apollo 13 funkt den legendären Spruch „Houston, wir haben ein Problem“, Jimi Hendrix und Janis Joplin versterben, der erste Tatort (Taxi nach Leipzig) wird in Deutschland ausgestrahlt, und die britische Rockband Queen und die deutsche Band Kraftwerk werden gegründet. Das sind ein paar Schlagwörter.

Aber drei Dinge sind mir besonders in Erinnerung geblieben …

  1. Ende März wurde ich aus der Schule entlassen. Mein erster Bildungsweg endete

    Mein Klassenlehrer Kunibert Stallbaum † (links) neben Hans Janietz †

    nach neun Jahren Volksschule und meine Eltern fanden es ganz toll, den 15-jährigen Bengel in eine Industrielehre nach Hannover zu schicken.
    Knapp neun Stunden Arbeit – mit Pausen – und jeweils ca. 1,5 Std. Weg zur und von der Arbeit. Das waren dann am Tag mal locker 12-13 Stunden Abwesenheit von zuhause.
    Es gab schon damals eine bis z.T. heute andauernde Verrückheit im hiesigen Tarifsystem: Während die Fahrt mit Öffis von Rodenberg nach Bad Nenndorf – ja auch den knappen Kilometer vom „Grünen Baum“ nach „Drei Steine“ – 80 Pfennige kostete, kostete im „Großraumverkehr-Hannover“ die Strecke Bad Nenndorf  – Hannover als Schüler/Lehrlinge zunächst 12,5 Pfennig, später 25 Pfennig!
    Was blieb? Täglich 80 Pfennige bezahlen vom großzügigen Lehrlingslohn (94 DM im ersten Lehrjahr) oder zu Fuß nach „Drei Steine“. Oft habe ich vom Bus nur die Rücklichter gesehen, weil zu spät losgelaufen bin.
    Da anschließend kein Bus mehr zeitnah fuhr, blieb nur der Fußweg zum „Nordbahnhof“ wie der damals noch hieß. Auf den weiteren zwei Kilometern hatte der Lehrling aber ausreichend Zeit, sich eine Ausrede für den Meister für das Zuspätkommen auszudenken …

  2. Die Beatles lösen sich auf!
    In dieser gerade begonnenen beschissenen Zeit kam am 10 April die Botschaft: Paul McCartney verlässt die Beatles, in deren Folge sich die Band auflöste. Naja, vielleicht kommen sie ja nochmal zusammen, dachte ich. Nein, sie haben nie wieder zusammen gespielt.

    Abbey Road ist das letzte Album, das die Beatles gemeinsam aufnahmen.

    Damals gab es musikalisch nur zwei Fraktionen: Entweder man war Anhänger der Beatles oder der Rolling Stones. Da gab es auch keine Grauzone!
    Beginnend mit „Love me Do“ war ich Fan der Beatles und kaufte mir bei Elektrohaus Oberheide (heute Fotostudio Lamm) ab- und an mal eine Single der Band, soweit es das Taschengeld erlaubte. Fünf Mark waren fällig für die ODEON- und späteren APPLE- Records. LP’s konnte ich mir erst später leisten.

  3. 1970 gab es „Grippe-Ferien“!
    Einige Medien erinnern sich angesichts der Corona-Pandemie gerade an die „Spanische Grippe“ Anfang des 20. Jahrhunderts, die mehr Todesopfer gefordert hat als der gerade beendete erste Weltkrieg.
    Als vergessen gilt die „Honkong-Grippe“, die Mitte 1968 in Hongkong ausbrach – während es im Winterhalbjahr 1969/70 die schwersten Ausbrüche in Deutschland gab. Genaue Fallzahlen sind damals im Gewirr der föderalen Zuständigkeiten nicht erhoben worden, allerdings wurde im Nachhinein eine Übersterblichkeit von rund 40.000 Toten auf dem Gebiete der Bundesrepublik festgestellt. Zum Stillstand kam die Ausbreitung der Hongkong-Grippe erst durch das Erreichen einer Herdenimmunität. Die Politik hat damals nicht reagiert.
    Zur Erinnerung: Stand heute (06.05.2020) haben wir in ganz Deutschland gut 7.000 Tote durch den Corona-Virus.
    Die Weihnachtsferien wurden um eine Woche verlängert und dauerten bis zum 12.01.1970.

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